CRANIOMANDIBULÄRE DYSFUNKTIONEN (CMD)
oder Kiefergelenkbeschwerden
Was ist CMD?
Bei Craniomandibulären Dysfunktionen handelt es sich um Funktionsstörungen im Kiefer-Kausystem. Diese sind sowohl lokal als auch ganzheitlich aufgrund unserer Anatomie zu betrachten.
Anatomie
Zum besseren Verständnis ist die Anatomie des Schädels hilfreich. Das Wort Cranium beschreibt unseren Hirnschädel mit all seinen einzelnen Schädelknochen. Einer davon ist das Os Temporale oder Schläfenbein. Es bildet zusammen mit der Mandibula, dem Unterkiefer, und dem dazwischenliegenden Discus das Kiefergelenk.
Da unsere beiden Kiefergelenke über die Mandibula verbunden sind, beeinflussen sie sich funktionell wechselseitig. Hinzu kommt eine kombinierte Dreh- und Gleitbewegung bei der Kieferöffnung. Hierbei gleitet der Discus zwischen den beiden knöchernen Strukturen hin und her.
Osteopathie
Ist ein Knacken bei der Mundöffnung zu hören oder sind Spannungsmuster im Kieferbereich fühlbar, ist der Gleitmechanismus des Discus beeinträchtigt. Die Ursachen hierfür sind vielschichtig.
Aus osteopathischer Sicht liegt der Fokus daher auf dem gesamten Bewegungsapparat, da unser dreidimensionales Fasziensystem alle Knochen, Muskeln, Bänder, Organe, Nerven, Blutgefäße und das Lymphsystem miteinander verbindet. Dieses System ermöglicht der Osteopathie Blockaden genau zu lokalisieren und mit sanften Techniken zu behandeln, um das Gewebe zu entspannen und fasziale Züge zum Kieferbereich zu entlasten.
Auch seelische Belastungen im Alltag können uns die Zähne zusammenbeißen lassen. Erleichternd kann in diesem Fall sein, im Sitzen bei leicht geöffnetem Mund die Handinnenflächen auf den Unterkierfer im Bereich der Wange zu legen und sanft nach unten zu bewegen. Mehrmals am Tag durchführen, wenigstens einmal am Abend.